Die Festveranstaltung beginnt mit der Festrede von Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke um 17 Uhr in der Evangelischen St. Nikolaikirche in Potsdam. Anschließend führen die Kuratoren in die Ausstellung ein, die Ausstellung wird eröffnet und es gibt es einen Empfang in den Räumen des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte. Informationen zum Programm finden sich auf der Seite des HBPG.

Im Lukas-Verlag ist jetzt der Begleitband zur Jüterboger Tetzelausstellung erschienen, die Anfang September eröffnet werden wird und eine auf neuesten Forschungen basierende, Tetzels Person und Wirken historisch gerecht werdende Würdigung dieser Protagonisten der frühen Reformationsgeschichte präsentiert. Der Begleitband dokumentiert die wissenschaftliche Arbeit, auf der diese Würdigung beruht. In vielerlei Hinsicht markiert er einen Fortschritt gegenüber dem bisherigen Stand der Forschung und dürfte ein neues Standardwerk werden.

Was das Wirken Tetzels in der Mark Brandenburg angeht, findet sich in dem Band allerdings nichts Neues. Die Quellenlage für Tetzels Tätigkeit im Kurfürstentum Brandenburg ist schlecht, und man muss die überlieferten Nachrichten sogar noch weit kritischer sehen, als es die Autoren des Begleitbands tun. So sind die Quellen für den Ablassvertrieb in Beelitz und Beeskow (das erst einige Jahre nach der Ablasskampagne zum Herrschaftsbereich der brandenburgischen Hohenzollern hinzukam) so wenig vertrauenswürdig, dass man sie für eine Rekonstruktion des Vertriebs des Petersablasses in der Mark Brandenburg schwerlich verwerten kann; ein Berliner Aufenthalt Tetzels im Herbst 1517 ist nur durch einige unsichere Quellenzeugnisse belegbar; ein Berliner Aufenthalt Tetzels Anfang 1518 ist überhaupt nicht belegbar (der als Beleg dafür herangezogene – unsicher überlieferte – Ablassbrief ist auf 1517 datiert, was nicht zwingend ein Überlieferungsfehler sein muß); ein Ablassvertrieb in Crossen ist nicht belegbar, wie überhaupt die Deutung der in den Breslauer Kapitelsakten überlieferten Notizen dazu in der Forschung umstritten ist (schlesische Kirchenhistoriker wie Paul Konrad oder Kurt Engelbert bezweifeln, dass Bischof und Domkapitel den Ablass zugelassen haben, ja es ist nicht einmal sicher, ob es sich um den Petersablass gehandelt hat). Was den Ablassvertrieb in der Mark Brandenburg und im nordöstlichen Gebiet der Magdeburger Kampagne angeht, gibt es somit noch offene Fragen. Angesichts der schlechten Quellenlage dürften diese Fragen vorerst weiterhin offen bleiben.

Die Familie von Alvensleben gehört zu den frühen Unterstützern der Reformation in der brandenburgischen Altmark und im benachbarten Erzstift Magdeburg. Auf Schloß Hundisburg bei Haldensleben im nördlichen Sachsen-Anhalt findet vom 30. April bis zum 15. Oktober 2017 eine Ausstellung statt, die ein Familienmitglied der von Alvenslebens (nämlich Joachim von Alvensleben: 1514-1588)  in den Mittelpunkt stellt und dabei die Reformation in den ländlichen Regionen in Blick nimmt, die Heimat der von Alvenslebens waren. Kulturgeschichtlich wichtig ist vor allem die Alvenslebensche Bibliothek, eine der wichtigsten erhaltenen Privatbibliotheken der Renaissancezeit, die heute wieder auf der Hundisburg zugänglich ist. Zur Ausstellung ist ein Begleitheft erschienen.

Die Brandenburger Juristische Gesellschaft e.V. lädt am 18. Juli 2017 um 19 Uhr zu einem Vortrag über die Anfänge der Reformation in Brandenburg ein, der einen Bogen vom Auftreten Tetzels in der Mark bis zur Einführung der Reformation Ende der 1530er Jahre spannt. Der Vortrag findet im Vortragssaal im Erdgeschoß des Brandenburgischen Oberlandesgerichts (Gertrud-Piter-Platz 11) in Brandenburg an der Havel statt. Eingeladen sind alle Interessierten.

Die Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Marzahn/Nord lädt im Rahmen ihrer regelmäßigen Veranstaltungsreihe „Zeitreisen“ zu eine Vortrags- und Gesprächsabend zur Reformation in Brandenburg und Berlin ein. Andreas Stegmann wird einen Überblick über die märkische Reformationsgeschichte und insbesondere über die Entwicklungen in Berlin-Cölln geben. Der Bogen des Vortrags spannt sich von Tetzels Berliner Aufenthalt bis zu den Protesten der Berliner gegen den Calvinismus Anfang des 17. Jahrhunderts. Im Gespräch geht es um die Gegenwartsbedeutung der Reformation für Kirche und Gesellschaft.

Ort: Schleusinger Str. 12, 12687 Berlin, Achteckraum

Zeit: 18 Uhr

Am 14. Juli 2017 findet um 18 Uhr die Eröffnung der Ausstellung „Sünde, Tod und Fegefeuer. Bildmedien vor und nach der Reformation“ statt. Dr. Carina Brumme, die die an drei Orten gleichzeitig stattfindende Ausstellung kuratiert, wird in der Wunderblutkirche Bad Wilsnack eine musikalisch umrahmten Vortrag über Frömmigkeitsbilder im Übergang vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit halten.

Im Juli 2017 erscheint unter dem Titel „Reformation in Brandenburg. Verlauf, Akteure, Deutungen“ eine von Frank Göse herausgegebene Sammlung wissenschaftlicher Aufsätze (Lukas Verlag, ISBN 978-3-86732-269-0, 25 Euro), die wichtige Aspekte der märkischen Reformationsgeschichte und der Erinnerung an sie behandeln. Weitere Informationen gibt es auf der Verlagshomepage.

Mitte Juni 2017 ist das Buch des Vereins für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte zum Reformationsjubiläum aus der Druckerei gekommen, ab Anfang Juli 2017 ist es im Buchhandel verfügbar (ISBN 978-3-374-05195-3, 34 Euro). Es handelt sich um eine neue Überblicksdarstellung der märkischen Reformationsgeschichte, die auf knapp 300 Seiten mit vielen Bildern die Ausbreitung des evangelischen Glaubens in Brandenburg nachzeichnet. Weitere Informationen finden sich auf der Verlags-Homepage.