Andreas Stegmann hat in Corona-Zeiten mehrfach über den Umgang mit Seuchen im 16. Jahrhundert berichtet und seine Forschungen in mehreren Aufsätzen präsentiert. Auf Bitten von Altpropst Lütcke hat er die Ergebnisse auch ein einem Büchlein für eine breitere Leserschaft zusammengefasst, das vor Kurzem im Verlag Mohr Siebeck erschienen ist: Zweierlei Arznei gegen die Pest: Zum Umgang mit Seuchen im Zeitalter der Reformation am Beispiel der Mark Brandenburg, 146 Seiten, € 16, ISBN 978-3-16-162547-3 (Flyer).
Kategorie: Aktuelles
Aktuelle Meldungen, Termine etc.
1. Juli 2023: Tagesexkursion nach Königsberg (Chojna) in die Neumark
Unter Leitung von Dr. Reinhard Schmook besucht eine Gruppe von Mitgliedern und Freunden des VBBKG die neumärkische Stadt Königsberg (Chojna). Die Exkursion ist offen für alle Interessierten und kostet € 40. Bis zum 15. Juni kann man sich anmelden. Weitere Informationen und das Anmeldeformular findet man hier: VBBKG_Exkursion_Neumark_Juli_2023
8. Juni 2023: Vortrag über die Bildwelten von Rubens in evangelischen Kirchen Brandenburgs und Sachsens
Im Rahmen der Vortragsreihe des VBBKG wird Rudolf Bönisch aus seinen Forschungen über die kirchliche Kunst der frühen Neuzeit berichten.
Die evangelischen Stadt- und Dorfkirchen in Brandenburg und Sachsen sind mit reichem Bilderschmuck versehen. Altaraufsätze, Kanzeln, Emporen, Taufen und Epitaphien zeigen in der Zeit von ca. 1550 bis 1750 Gemälde biblischer Geschichten und Personen. Weit über 90 Pro-zent dieser Bildwerke wurden von den Künstlern vor Ort nach druckgraphischen Vorlagen flämischer, niederländischer, italienischer und süddeutscher Maler und Kupferstecher geschaffen. Interessant ist nun, dass unter vielen anderen auch die Kupferstiche nach Gemälden des wohl bedeutendsten Vertreters der Gegenreformation kopiert wurden. Gemälde verschiedenster biblischer Themen nach Peter Paul Rubens (1577-1640) sind in großer Zahl in den Kirchen zu bewundern. Allerdings ist Rubens als Inventor fast ausnahmslos in den betreffenden Kir-chengemeinden nicht bekannt und wird auch nicht in den Bänden der Kunsterfassung (z. B. Dehio) genannt. Der Vortrag stellt bedeutende Bildwerke nach diesem Antwerpener Meister in den evangelischen Kirchen Brandenburgs und Sachsens zusammen mit den dazugehörigen Kupferstichen vor.
Wann? 8. Juni 2023, 18 Uhr
Wo? Theologische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Burgstraße 26, 10178 Berlin, Hörsaal 013
4. Mai 2023: Vortrag über Taufengel
In einem gemeinsamen Vortrag werden Gerlinde Strohmaier-Wiederanders und Andreas Stegmann die Taufliturgie in der frühen Neuzeit und die Rolle von Taufengeln in Brandenburgs Kirchen behandeln. Taufengel aus dem 17. und 18. Jahrhundert finden sich bis heute in märkischen Kirchen, und das nicht ohne Grund: Engel spielten in der evangelischen Frömmigkeit der Zeit eine wichtige Rolle, und zwar gerade im Zusammenhang der Taufe. Wie Taufengel aussehen, wo sie erhalten sind, welche Rolle sie in der Liturgie spielten und warum sie überhaupt einen solch prominenten Platz bekamen, all dem wird der Vortrag nachgehen.
Wann? 4.5.2023, 18 Uhr
Wo? Theologische Fakultät der HU Berlin, Burgstraße 26, 10178 Berlin (S Hackescher Markt)
23. März 2023: Vortrag über die Lausitzer Sorben und die Berliner Missionsgesellschaft
Der VBBKG lädt ein zum Vortrag von Dr. Lubina Mahling: Missionsraum Lausitz. Die Berliner Missionsgesellschaft und die Lausitzer Sorben.
Durch die Brüdergemeine und die Arbeit der Missionsgesellschaften erfuhr die Missionsbewegung in der Lausitz im 18. und 19. Jahrhundert großen Zuspruch. Davon zeugt die Gründung zahlreicher sorbischer Missionsvereine, die zu den ersten sorbischen Vereinen überhaupt gehören, eine vielgestaltige sorbische Missionspublizistik und die lange Tradition sorbischer Missionsfeste. Im Mittelpunkt des Vortrags steht das Wirken der Berliner Missionsgesellschaft, auf die unter anderem die Gründung der ersten sorbischen Volkszeitschrift zurückzuführen ist. Am Beispiel dieser Zeitschrift wird zudem deutlich, dass die Missionsbewegung in einem spannungsvollen Verhältnis zur Nationalbewegung steht.
Wann? 23.3.2023, 18 Uhr
Wo? Theologische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Burgstraße 26, 10178 Berlin, Hörsaal 013 (oder online: Link siehe Einladung)
9. Februar 2023: Vortrag über Berliner Leichenhäuser im 19. Jahrhundert
Der VBBKG lädt ein zu dem Vortrag
Seyn und Nichtseyn – Schlaf und Tod! Die Berliner Leichenhäuser bis zur Reichsgründung (1794-1871).
Die Historikerin Dr. Nina Kreibig stellt ihre Forschungen zum Umgang mit dem Tod im Berlin des 19. Jahrhunderts vor. Worum geht es?
Im 18. Jahrhundert verbreitet sich in Europa die Angst vor einem Lebendig-begraben-Werden von scheintoten Personen. Dieses Angstphänomen stand in enger Beziehung zum aufkommenden Lebensrettungswesen, das sich im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts etablierte. Im Fokus standen hier Menschen, deren Tod nicht eindeutig bestimmt werden konnte. Nach der Einführung gesetzlicher Beerdigungsfristen und von Totenscheinen wurde auch die Forderung nach Leichenhäusern lauter. Diese sollten die Aufbahrung und Beobachtung von vorgeblich verstorbenen Menschen gewährleisten, um eine mögliche Wiederbelebung zu bewerkstelligen oder Sicherheit über den Zustand des Todes erbringen. In Berlin wurde eine solche Einrichtung erstmals 1794 begründet. Die Anstalten entstanden zumeist auf den aus den Wohnbezirken ausgelagerten Friedhöfen. Dies bedeutete für den Fall Berlin, dass die betroffenen Kirchengemeinden in das Geschehen um die Institute eingebunden waren. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts entwickelten sich die Leichenhäuser zunehmend zu einer in der Bevölkerung akzeptierten Institution. Im Vortrag geht es um annährend 80 Jahre Berliner Stadtgeschichte, indem die Leichenhäuser der Stadt vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zur Reichsgründung thematisiert werden. Ein besonderes Augenmerk gilt den Veränderungen, die durch die Innovationen im Beerdigungswesen vollzogen wurden.
Wann? 9.2.2023, 18 Uhr
Wo? Vortragsraum des Landeskirchlichen Archivs Berlin (oder mit Online-Zugang)
Verein für die Geschichte der Prignitz mit neuer Internetseite
Der mit dem VBBKG freundschaftliche verbundene Verein für die Geschichte der Prignitz hat seit kurzem eine neue Internetseite: www.prignitzgeschichte.de. Wer interessiert ist an der Geschichte dieser wichtigen Region der Mark Brandenburg und an den vielfältigen Aktivitäten des Vereins findet hier Informationen.
24. November 2022: Vortrag von Klaus Neitmann über Prenzlau im Konfessionellen Zeitalter
Prof. Dr. Klaus Neitmann präsentiert neue Forschungen zu den „Uckermärkischen Konfessionskämpfen des 16. und 17. Jahrhunderts im Spiegel der Prenzlauer Chronik des Pfarrers Christoph Süring“ (Einladung).
Wann? 24.11.2022, 18 Uhr
Wo? Kirchliches Archivzentrum Berlin, Bethaniendamm 29, Vortragsraum (zusätzlich Online-Zugang: https://eu01web.zoom.us/j/61764445793?pwd=MmhTekpWQzhkVDJkSDJDbG1UaW5Ldz09)
Christoph Süring (1615-73), Pfarrer von St. Sabinen in der uckermärkischen „Hauptstadt“ Prenzlau, verfasste im dritten Viertel des 17. Jahrhunderts eine unvollendet gebliebene, chronikalisch angelegte Geschichte seiner Heimatstadt Prenzlau mit der Absicht zur umfassenden Beschreibung des bürgerschaftlichen Lebens. Dabei werden die kirchlichen Verhältnisse wiederholt und ausgiebig behandelt, und zwar vom Standpunkt eines überzeugten Lutheraners aus, denn der Zeitgenosse einer Epoche, die noch ganz und gar von konfessionellen Kämpfen geprägt war, kam nicht umhin, sich an Hand konkreter Vorgänge und Zustände zu den lutherischen, reformierten und katholischen Inhalten und Formen des christlichen Glaubens zu äußern, ausgedehnt die lutherische Kirche in Prenzlau und der Uckermark zu schildern und zuweilen das Wirken von katholischer und reformierter Kirche in der Region und darüber hinaus einzubeziehen, mit sachlich gehaltenen ebenso wie mit wertenden Darlegungen.
Zu Sürings Lebzeiten war die Bevölkerung Prenzlaus und der Uckermark zwar luthe-risch geprägt, er begegnete hier nur vereinzelten Reformierten, aber umso mehr wurde er damit konfrontiert, dass die Kirchenpolitik des reformierten Kurfürsten Friedrich Wilhelm die Stellung von dessen Glaubensgenossen in der Mark zu stärken trachtete und dadurch notwendigerweise lutherische Auffassungen und Stellungen zurückzu-drängen suchte, was auch in der Uckermark unmittelbar zu greifen war. So hat Süring
die Spaltung der abendländischen Christenheit durch die Reformation des 16. Jahrhunderts und die lutherisch-reformierten Koexistenz in der Mark Brandenburg seit 1613 bewusst wahrgenommen und sich mit den daraus entspringenden Folgen für sein kirchliches Selbstverständnis in seinem Werk auseinandergesetzt.
Der Vortrag untersucht daher, wie er sich selbst und die lutherische Kirche seiner Heimat in der gemischtkonfessionellen Welt der Mark Brandenburg und des Deutschen Reiches eingeordnet und von seinem eigenen lutherischen Standpunkt aus die beiden anderen Konfessionen betrachtet hat.
24. November 2022: Mitgliederversammlung des VBBKG
Am 24. November 2022 findet im Kirchlichen Archivzentrum Berlin (Bethaniendamm 29, 10997 Berlin) die jährliche Mitgliederversammlung des VBBKG statt. Die Veranstaltung wird auch digital übertragen. Die Mitglieder des Vereins haben die Einladung und den Link zur digitalen Übertragung erhalten.
1. Oktober 2022: Exkursion in die Uckermark
Der VBBKG lädt zur Herbstexkursion ein. Diesmal geht es in die Uckermark.
Seit dem 17. Jahrhundert ist Brandenburg ein kirchlich konfessionell gemischtes Land. Das bezieht sich in erster Linie auf die beiden protestantischen Konfessionen, die evangelisch-lutherische und die evangelisch-reformierte (calvinistische). Letztere hat seit dem Edikt von Potsdam 1685 durch die Einwanderung Französisch-Reformierter, der Hugenotten, noch eine besondere Entwicklung genommen. Die Hugenotten ließen sich überwiegend in Berlin nieder und dann in der Uckermark. Dort sind einige Dorfkirchen und Kirchen in Angermünde und Prenzlau noch heute durch sie geprägt. Die Exkursion soll sich darum auf den interessanten Spuren der Hugenotten und der Deutsch-Reformierten in der Uckermark bewegen.
Bitte melden Sie sich bis zum 28. September 2022 in der Geschäftsstelle des VBBKG bei Frau Kretlow an. Hier finden Sie Programm und Anmeldeformular.