Teltower Einigung

Seit dem Regierungsantritt von Kurfürst Joachim II. im Jahr 1535 forderte die kirchliche Basis immer stärker Reformen ein und setzte eigenmächtig einzelne Reformen um. Führend waren dabei die größeren Städte der Mark. Auf dem Land zeigten sich Sympathien für die Reformation erst verzögert und es kam erst vergleichsweise spät zu konkreten Reformmaßnahmen. Ein wichtiges Signal für Reformen von Seiten der kirchlichen Basis im ländlichen Raum war die Teltower Einigung vom 18. April 1539. In der südlich von Berlin gelegenen Stadt Teltow trafen sich an diesem Tag Matthias von Jagow, Bischof von Brandenburg, und einige Adlige aus der Region. Die Adligen traten für kirchliche Reformen ein und verabredeten sich mit ihrem Bischof, in ihrem lokalen Machtbereich die Reformation zu fördern. In einem Bericht heißt es, daß die Beteiligten „alle eines Sinnes und Willens gewesen“ seien, „die reine göttliche Lehre anzunehmen, und standhaft zu bekennen“. Mit Unterschrift verpflichteten sich die Adligen darauf, die Priester in den ihrem Patronat unterstehenden Gemeinden nicht abzusetzen, zusätzlich aber – wenn nötig – evangelische Prediger zu berufen.

Andreas Stegmann

Weiterführende Literatur:

Hagen, Thomas Philipp von der: Beschreibung der Stadt Teltow, aus Urkunden und glaubhaften Nachrichten zusammen getragen, Berlin 1767, 24f.

Parisius, Adolf: Die Teltower Einigung (Jahrbuch für Brandenburgische Kirchengeschichte 1, 1904, 222-235)

Diesen Beitrag drucken

zurück zum Überblick